Montag, 27. August 2007

Liebesbrief

Weißt du, dass ich dich liebe? So wirklich, wirklich liebe? Das ganze Programm?

Ja, ich kann ohne dich leben. Und ja, das mit uns wird nicht ewig dauern. Natürlich würde ich nicht für dich sterben, und ich stelle dich auch nicht über mich. Dein Leben ist mir nicht wichtiger als mein Leben. Aber scheiße, ich liebe dich.

Wie schaffst du es, so verletzlich und stark zu gleich zu sein?

Ich will auf dich aufpassen, und im nächsten Moment beweist du mir, dass du in Wirklichkeit auf mich aufpasst. Du lebst in deiner Welt, zu der ich keinen Zugang habe, und im nächsten Augenblick siehst du mich von innen an. Du bist so komisch.

Ich weiß nicht ob ich dich für das, was du bist, auslachen oder bewundern soll.

Wenn du dich einen scheiß für mich interessierst, und ich dich anbete. Oder wenn es anders rum ist, und du meine Aufmerksamkeit willst und ich dich links liegen lasse.

Ich liebe dich, wenn du in mir bist. Nicht nur körperlich.

Ich liebe deine blauen Augen, deine Haare, deinen Geruch, deinen Körper, deine Sprechweise, deinen Gang, deinen Humor. Aber manchmal auch nicht. Manchmal hasse ich deinen Humor, und deine Sprechweise, und dein Getue, und deinen Drang, immer einen Plan haben zu wollen. Aber deine Augen liebe ich immer. Egal wie sie mich anschauen.

Du bist ehrlich, verletzt und verletzend, spielst unsere Liebe nicht hoch, aber lässt sie auch nicht fallen. Es ist schwer, mir dir auf Wolken zu schweben, die Wirklichkeit zu vergessen, und alles nur rosa zu sehen. Und genau das ist es, wofür ich unsere Liebe so liebe. Sie ist pur, ungestreckt, nicht verschnitten. Nicht immer leicht, nicht immer schmerzfrei, aber immer das was es ist. Es ist wie es ist, nicht mehr und nicht weniger.

Ich liebe dich, nicht weil du perfekt bist, sondern weil du ehrlich bist, weil du aufrichtig bist, weil du versuchst auf uns aufzupassen, weil ich es mag, mit dir zu reden, weil ich es mag, mit dir zu schlafen, und auch von dir gefickt zu werden, und auch dich zu ficken, weil ich dich gern küsse, weil ich deine Küsse vergöttere, weil ich mit dir spielen kann, und einfach weil du, du bist.

Inspiration


(Inspiration: Eingebung, der Empfang kreativer Ideen, schöpferischer Einfall, der Empfang göttlicher Offenbarung, Erkenntnis, (Medizin) das Einatmen;)

Deine nackten Füße stehen auf einer feuchten Wiese. Du spürst den kühlen Wind, und hörst nichts, außer ihm. Bis auf die Geräusche der Natur, ist es absolut still. Es riecht noch nach kühlem Regen. Obwohl du die Augen geschlossen hältst, weißt du, dass die Dämmerung über dich hereinbricht. Du bist allein, aber nicht einsam. Du vermisst sie, verspürst jedoch keine Sehnsucht. Zufrieden in dieser Abgetrenntheit akzeptierst du die Welt. Selten fühlst du dich der Erde so zugehörig, wie in diesem stillen, einsamen Augenblick. Die Ruhe vor dem Sturm ist endlich vorbei. Diese qualvolle Art auf das Gewitter zu warten. Das Gewitter selbst hat sich ebenfalls beruhigt, ist abgeklungen. Alles um dich herum atmet auf, und erwacht zu neuem Leben.

Du öffnest den Mund, streckst deine Arme von dir, lässt die Augen aber geschlossen. Pflanzen beginnen sich wieder aufzurichten, wie immer nach einem Gewitter, immer und immer wieder. Deine Brustmuskulatur zieht sich zusammen. Der Wind weht ruhiger als vor dem Regen, als wollte er dich streicheln. Auch dein Zwerchfell zieht sich zusammen. Du weißt, dass im Moment alles gut ist. Dieser unendlicher Moment, der doch nur einen Augenblick lang ist. Das Volumen deiner Brust vergrößert sich und du spürst den Unterdruck, der deine Lunge zwingt, sich zu dehnen. Die simple Tatsache, dass du sie liebst, und das Wissen, dass die Welt nicht aufhören wird sich zu drehen, genügt, um dich und deine Seele im Reinen zu halten. Du machst die Augen auf. Luft strömt in deine Lunge. Das nennt man Inspiration.

Sonntag, 26. August 2007

Unerklärbar

Ich mach mir Sorgen (weil),

- du so scheiß eifersüchtig bist.

- du mir nicht vertraust

- ich kein Vertrauen verdiene

- ich mich frage, ob du mich betrügst

- du zuviel trinkst

- und zuviel zockst

- …zuviel rauchst

- wir uns zu selten sehen

- ich mehr Zeit für mich brauche

- ich würde dir so gerne noch so viel näher sein, bis meine Seele in deiner ist

- ich würde so gerne noch freier sein, dass du meine Seele nicht mal mit ausgestrecktem Arm erreichst

- ich so oft zweifle

- und du deshalb so oft zweifelst

- wir überrascht sind

- ich Freunde verliere

- du Freunde verlierst

- deinetwegen

- meinetwegen

- Routine einkehrt

- die Vertrautheit ausbleibt

- wir uns zu gut kennen

- wir keine Ahnung voneinander haben

- ich Angst habe, verletzt zu werden

- ich weiß, dass du Angst hast, verletzt zu werden

- du mir so viel bedeutest

- ich versuch, emotionalen Abstand zu dir zu halten

Es gibt fast nichts, dass ich dir nicht verzeihen würde.

Kein Tag vergeht, an dem ich nicht an dich denke.

Dein Name ist auf meiner Zunge zuhause.

Ich kenne deine Stärken, und deine Schwächen.

Ich tauche tief in deinen Charakter ein.

Ich schwimm durch ihn durch.

Ich brauche deine Berührungen, bin süchtig danach, wie nach Musik.

Ich liebe es, mit dir Gespräche zu führen.

Außerdem liebe ich es, mit dir zu schlafen.

Deine Stimme kann mein Herz in Rekordgeschwindigkeit schlagen lassen.

Oder es fast zum stehen bleiben zwingen.

Dein Körper ist mir so vertraut wie meine Seele.

Du kannst mich zum Lachen bringen.

Und zum Weinen.

Und zum Zittern.

Du lässt mich Luft holen.

Und raubst mir den Atem.

Ich will dass du glücklich bist.

Wenn ich dich weinen sehe, breche ich zusammen.

Will dir Leid ersparen.

Sehe, wie ich dich verletzen kann, und hasse mich dafür.

Kann nicht verstehen, was mit mir los ist, wenn du in meiner Nähe bist.

Ich drehe noch durch, wenn das so weiter geht.

Weil das alles nicht so harmonisch ist, wie ich es gerne hätte.

Und ich trotzdem nicht damit aufhören kann.

Darum weiß ich, dass ich dich liebe.

Ich weiß nicht warum, wie lange noch, seit wann, wie, wo und wieso ich dich liebe, aber ich weiß, dass es so ist.

Alles andere ist mir grad scheißegal…

Ein Märchen: Entscheidung



Es war einmal eine Prinzessin, die in einem wunderschönen Schloss wohnte. Es war ganz aus weißem Marmor, geschmückt mit viel Gold und Silber. Riesengroß erstreckte es sich über eine gigantische Wiese, in der lauter bunte, einzigartige Blumen wuchsen. Viele Springbrunnen standen um das Schloss herum, und die Prinzessin spielte gerne im Garten. Ihr Bett war so weich wie man es sich nur vorstellen konnte, ihr Zimmer gab ihr so viel Platz wie sie brauchte. Sie bekam immer ihre Lieblingsspeisen, und musste nie hungern, außerdem wurde ihr jeder Wunsch von den Augen abgelesen. Sie besaß die schönsten Kleider und den edelsten Schmuck, die teuersten Spielsachen und ihr wurde es nie langweilig. Sie führte ein wundervolles Leben. Ihre Eltern liebten sie sehr, und so fehlte es ihr an nichts.

Doch eines Tages wurden der König und die Königin in ein fernes Land gerufen. Dort gab es viele Weisenkinder, und weil die Königin und auch der König Kinder so liebten, fühlten sie sich berufen dort den Kindern zu helfen, die ja schließlich ganz arm waren und nichts hatten. Als die Prinzessin das hörte, war sie sehr traurig. „Aber Mama, Papa, ihr habt doch schon ein Kind, mich, warum wollt ihr den zu anderen Kindern?“, fragte sie. Ihre Eltern versuchten ihr zu erklären, dass sie lieber den anderen Kindern helfen wollten, und dass sie sich sonst ewige Vorwürfe machen würden. Und so ritten der König und die Königin in das ferne Land, und die kleine Prinzessin musste von nun an bei ihrer Tante wohnen.

Nun hatte sie kein Schloss mehr, keine teuren Kleider, keine vielen Spielsachen und sie konnte auch nicht jeden Tag ihre Lieblingsspeisen essen. Hinzu kam, dass ihre Eltern, die sie so sehr liebte, von ihr geritten waren. Das war der kleinen Prinzessin unverständlich.

So litt sie tagelang, der Verlust schmerzte das arme Mädchen fürchterlich. Gerade als sie dachte, sie würde nie wieder glücklich werden, bemerkte sie, wie lieb eigentlich ihre Tante war. Die Tante kümmerte sich Tag und Nacht um die kleine Prinzessin, und das fand die Prinzessin wirklich äußerst lieb. Obwohl sie noch immer sehr traurig war, ging sie, der Tante zu liebe, doch einmal nach draußen in den Park. Sie wusste zuerst nicht was sie denn nun spielen wollte, denn sie hatte ja nichts. Ihre Spielsachen waren alle im Schloss, und in den Schlossgarten konnte sie auch nicht. Doch dann lernte sie schnell Freunde kennen. Das war etwas total Neues für sie, denn im Schloss hatte sie niemanden außer ihren Eltern. Bald war sie wieder so glücklich wie vorher, wuchs heran und wurde eine große Prinzessin. Doch in ihr war immer noch der Wunsch wieder im Schloss wohnen zu können, denn dort war sie aufgewachsen, dort waren all ihre Sachen, und nur dort war sie Zuhause. Andererseits hatten sie ihre Eltern verlassen, und das schmerzte sich noch immer, obwohl sie mittlerweile deren Beweggründe schon etwas besser verstehen konnte.

Eines Tages, die Prinzessin las gerade ein Buch im Park, standen ihre Eltern wieder vor ihr. „Du bist aber groß geworden.“, sagten sie. „Wie hast du dich verändert! Eine richtige junge Dame bist du geworden!“ Doch ihre Eltern hatten sich auch verändert. Alt sind sie geworden, und viele Sorgenfalten waren auf ihren Gesichtern zu sehen. Die Prinzessin fragte, ob sie denn mit ihrer Arbeit im fernen Land fertig wären. Die Eltern verneinten, doch sie hatten so Sehnsucht nach der Prinzessin gehabt, dass sie es einfach nicht mehr länger aushielten, ohne sie zu sein. Am Anfang war die Prinzessin etwas irritiert, doch dann freute sie sich. Schnell waren sie wieder vereint ins Schloss gezogen, und führten ihr altes Leben wie gewohnt fort. Die Prinzessin hatte wieder ihre Kleider und alle ihre Wünsche wurden erfüllt.

Doch dann bekam sie Sehnsucht nach den Freunden die sie getroffen hatte, und dem Park, und ihrer Tante. Als sie den König und die Königin fragte, ob sie ihre Freunde und auch die Tante einladen dürfe, lachten diese nur und erwiderten: „Aber das haben wir doch noch nie! Das geht doch nicht, das weißt du doch! Du hast doch uns! Bist du nicht froh?“

Die Prinzessin war natürlich froh, doch wollte sie unbedient wieder einmal wieder raus zu ihren Freunden und ihrem Park. Nach drei Monaten versuchte sie noch mal nach draußen zu kommen, doch die Wachen ließen sie aus Sorge nicht durch.

So blieb sie in ihrem Schloss, aus weißem Marmor, bei ihren geliebten Eltern. Sie hatte die schönsten Kleider, und jeder Wunsch wurde von ihren Augen abgelesen… Doch so glücklich, wie sie als Kind war, konnte sie nicht sein.

Das bereitete ihr Kummer, und so setzte sie sich eines Tages an den Springbrunnen und dachte nach. Sie könnte weg laufen, in die Freiheit. Doch dann würde sie ihre Eltern nie wieder sehen. Obwohl, ihre Eltern waren ja auch schon einmal in die Ferne geritten. Doch eigentlich wollte sie das Schloss nicht verlassen, war es doch ihre Heimat. Trotzdem fühlte sie sich so einsam wie noch nie. Die Königin war doch aber immer für sie da… Sie konnte ihre Eltern nicht im Stich lassen! Denn diese, hatte sie wirklich sehr, sehr lieb.

So saß sie da, stundenlang, und wusste nicht was sie tun sollte.