Montag, 3. September 2007

Weder bei dir noch bei mir

Ich liege neben dir, und du neben mir, ich in deinem Arm, und wir schweigen.

Ich versuche zu schlafen, doch kann nicht, weil mir zum Heulen zu Mute ist.

Du schaust fern, und irgendwie scheint es dir gut zu gehen, oder aber auch nicht, so genau weiß ich das nicht. Ich kann schließlich auch nicht in dich rein sehen.

Ich liege so nah bei dir, dass ich deinen Herzschlag fühlen kann. Dass ich dich fühlen kann. Und da ist nur dieses scheiß Gefühl, dich nicht zu kennen, dich nicht zu lieben, und es nicht in Worte ausdrücken zu können. Will weg von dir, nicht so nah bei dir sein, deinen Herzschlag nicht hören können, deine Hand nicht spüren wollen, für mich allein sein und zu mir selbst zu finden. Wenn ich dich schon nicht finden kann. Obwohl es eigentlich nur dass ist, was ich will. Weit weg und weit weg sein, oder ganz nah und ganz nah bei dir sein, aber nicht ganz nah und weit weg. Das ist schlimmer als weit weg und ganz nah.

Und deshalb versuch ich was zu ändern und schlaf mit dir.

Ich fühl nichts dabei. Normalerweise lieb ich es, dich zu sehen, wie du explodierst und dich an mich krallst. Aber heute fühlt es sich so an, als wäre der Ton abgestellt. Lautloses fernsehen. Merkst du eigentlich, dass heut was anders ist?

Und weil ich dir grad so nah bin, und ich mir eingebildet habe, dass ich dir jetzt auch innerlich nah komme, bin ich umso enttäuschter, als das nicht eintrifft, und ich jetzt noch verletzter bin, als ich es zuvor war.

Und lieg wieder in deinem Arm, und find mich selber scheiße. Weil ich mich für etwas hergegeben habe, anstatt einfach nur wegzugehen und bei mir selber zu sein. Mein Ego beschützen und nicht zu versuchen eine Person mit dir zu werden.

Am nächsten Morgen fragst du mich, ob ich schlecht geträumt habe. Ich hab die ganze Nacht im Schlaf gezuckt und mich an dir festgekrallt. „Na Gott sei Dank warst du da, mein Schatz.“

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