Montag, 27. August 2007

Inspiration


(Inspiration: Eingebung, der Empfang kreativer Ideen, schöpferischer Einfall, der Empfang göttlicher Offenbarung, Erkenntnis, (Medizin) das Einatmen;)

Deine nackten Füße stehen auf einer feuchten Wiese. Du spürst den kühlen Wind, und hörst nichts, außer ihm. Bis auf die Geräusche der Natur, ist es absolut still. Es riecht noch nach kühlem Regen. Obwohl du die Augen geschlossen hältst, weißt du, dass die Dämmerung über dich hereinbricht. Du bist allein, aber nicht einsam. Du vermisst sie, verspürst jedoch keine Sehnsucht. Zufrieden in dieser Abgetrenntheit akzeptierst du die Welt. Selten fühlst du dich der Erde so zugehörig, wie in diesem stillen, einsamen Augenblick. Die Ruhe vor dem Sturm ist endlich vorbei. Diese qualvolle Art auf das Gewitter zu warten. Das Gewitter selbst hat sich ebenfalls beruhigt, ist abgeklungen. Alles um dich herum atmet auf, und erwacht zu neuem Leben.

Du öffnest den Mund, streckst deine Arme von dir, lässt die Augen aber geschlossen. Pflanzen beginnen sich wieder aufzurichten, wie immer nach einem Gewitter, immer und immer wieder. Deine Brustmuskulatur zieht sich zusammen. Der Wind weht ruhiger als vor dem Regen, als wollte er dich streicheln. Auch dein Zwerchfell zieht sich zusammen. Du weißt, dass im Moment alles gut ist. Dieser unendlicher Moment, der doch nur einen Augenblick lang ist. Das Volumen deiner Brust vergrößert sich und du spürst den Unterdruck, der deine Lunge zwingt, sich zu dehnen. Die simple Tatsache, dass du sie liebst, und das Wissen, dass die Welt nicht aufhören wird sich zu drehen, genügt, um dich und deine Seele im Reinen zu halten. Du machst die Augen auf. Luft strömt in deine Lunge. Das nennt man Inspiration.

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